Epidalea calamita früher Bufo calamita
Das Wissen verschiedener Expert*innen wurde bei der Auswahl der Amphibienart einbezogen.
Steckbrief
- Merkmale
- Körper 5-7 cm lang, Weibchen und Männchen ähnlich gross
- Kurze Hinterbeine, Fortbewegung deshalb eher mausähnlich
- Körperoberseite weisslich mit olivfarbener Marmorierung
- Rückenmitte deutlich gelbe Linie (selten fehlend)
- Oft rot-orange Warzen auf der Oberseite
- Beine ausgeprägter olivfarben marmoriert
- Weibchen stärker dunkelgrün-oliv gefärbt
- Iris gelbgrün, Pupille waagrecht-elliptisch
- Ohrdrüsen (Parotiden) gut sichtbar, parallel
- Unterseite weisslich
- Kehlhaut beim Männchen blau-violett gefärbt, kann bis fast körpergrosser Kehlblase aufgebläht werden
- Stimme
- Männchen rufen mit metallischem «ärrr-ärr»
- Rufen meist direkt am Gewässerrand
- Lebensraum
- Ursprünglich Pionierart auf Kies- und Sandbänke frei fliessender Flüsse.
- Von Überschwemmungen hinterlassen Pfützen weisen ideale Bedingungen als Laichgewässer auf.
- Heute an Orten wo temporäre kleinste Gewässer immer wieder entstehen: Kiesgruben, Sand- und Lehmgruben, Steinbrüche, Waffenplätze, Baustellen und Deponien.
- Tagsüber verstecken sich die Tiere unter Brettern, Steinplatten, Ziegeln oder in Erdlöchern.
- Fortpflanzung
- Die Paarungszeit beginnt Mitte März und dauert bis im August an wobei sie Ende April/Mai den Höhepunkt erreicht. Die Männchen rufen in der Dämmerung meist direkt am Gewässerrand stehend. Wird ein Artgenosse erblickt wird dieser verfolgt und umklammert. Somit werden auch Männchen von anderen Männchen umklammert. Um wieder loszukommen stossen sie einen Abwehrlaut aus und wehren sich mit den Hinterbeinen. Bei der Verpaarung mit einem Weibchen, legt dieses im besten Fall nach wenigen Stunden eine ein- bis zweireihige Laichschnur mit einigen Tausend Eiern, die vom Männchen gleichzeitig besamt werden, ins seichte Wasser ab.
- Kreuzkröten legen ihren Laich in kleine temporäre Gewässer, die sich stark erwärmen können und kaum Feinde beherbergen. Kaulquappen können sich darin rasch entwickeln (3-6 Wochen) wenn das Gewässer nicht vorzeitig austrocknet.
- Verbreitung
- Südspanien, Frankreich, Belgien, Niederlanden, Luxemburg, Deutschland, Dänemark, Tschechien, Polen, Westrussland, England, Irland
- Schweiz: nur auf der Alpennordseite in den tieferen Lagen
- Bis vor 10 Jahren relativ häufig, aktuelle drastische Bestandes-Einbrüche
- Gefährdung und Schutzmassnahmen
- Rote Liste Status: stark gefährdet (EN)
- Seltene Amphibienart der Schweiz
- Dadurch, dass ihr natürlicher Lebensraum, die Auen, zerstört wurden oder durch die fehlende Dynamik verändert wurde, ist die Art auf menschengemachte Pionierstandorte, wie Steinbrüche, angewiesen. Diese sind aber sehr unbeständig.
- Schutz geeigneter Lebensräume wie Gruben und Steinbrüche
- Künstliche Erstellung temporärer Gewässer
- Planung und Erstellung ganzer Ketten von Pionier-Lebensräumen, die regelmässig wieder ins Anfangsstadium versetzt werden
- Schaffung ursprünglicher Kreuzkrötenhabitate durch Wiederherstellung von Fluss- und Seepegeldynamik
Quelle: http://www.karch.ch/karch/de/home/amphibien/amphibienarten-der-schweiz/kreuzkrote.html